Fotografische Reihe aller 110 hellen Himmelsobjekte des Messierkatalogs

Bernd Weisheit (Sternwarte-Huchenfeld)

Zusammenfassung/Abstract

Zwischen 2010 und 2015 wurden sämtliche Objekte des Messierkatalogs an der Sternwarte Huchenfeld Huchenfeld abgelichtet und daraus eine Bilderdatenbank zur eigenen Verwendung generiert. Zudem wurde die Beobachtungsreihe genutzt, um die Bildgewinnungs- und -bearbeitungstechniken an der Sternwarte weiterzuentwickeln.  

Einleitung/Introduction

Das Messier-Album basiert auf dem Katalog von 110 besonders hellen und markanten Galaxien, Sternhaufen und Nebel. Sie wurde zwischen 1764 und 1782 vom französischen Astronomen Charles Messier in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Pierre Méchain zusammengestellt. Im Rahmen eines Beobachtungsprojektes wurden zwischen 2010 und 2015 sukzessive alle Messier-Objekte auch an der Sternwarte Huchenfeld beobachtet und fotografiert. Ziel war die Erstellung einer vollständigen Bilddatenbank aller Objekte des Messierkatalogs für die Sternwarte Huchenfeld zur eigenen Verwendung und Inhaberschaft von Bildrechten. Die erhaltenen Einzelbilder werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Sternwarte genutzt, zudem diente die Beobachtungsreihe dazu, die technische Ausrüstung der Sternwarte sowie die Bildgewinnung und -bearbeitung weiter zu entwickeln.

Methoden/Methods

Zum Einsatz kamen hierbei Instrumente unterschiedlicher Brennweiten. Hauptinstrument war hierbei das große Spiegelteleskop der Sternwarte, das mit einer Arbeitsbrennweite von 2600 mm eingesetzt wurde. Für großflächigere Objekte kam ein Astrograph mit 1000 Millimetern zum Einsatz, bei einigen wenigen, extrem großflächigen Objekten zudem ein gewöhnliches 300 mm Teleobjektiv.
Als bildgebende Kamerasysteme wurden astromodifizierte Canon-Spiegelreflexkameras Canon 1200D und 550D genutzt, die über ein Baader UHC-S Filtersystem zur Reduzierung des Streulichts in der Atmosphäre an die Teleskope gekoppelt waren.
Die Himmelsobjekte wurden per Computersteuerung  über Guide 9.1  angefahren und mit Belichtungsreihen zu je 120 bis 300 Sekunden pro Bild  aufgenommen. Die finalen Bilder entstanden dann per Stacking aus den Einzelbildern in Fitswork in weisen eine aufsummierte Belichtungszeit zwischen 5 und 60 Minuten auf.

Ergebnisse/Results

Zur Darstellung wurden alle gewonnenen Bilder auf eine einheitliche Größe von 1024 x 683 Pixel verkleinert und farblich möglichst gut angeglichen. Die nachfolgende Darstellung zeigt die Fotos aller 110 Messierobjekte in aufsteigender Reihenfolge:

Diskussion/Discussion

Die Ergebnisse dieser fotografischen Beobachtungsreihe weisen stark unterschiedliche Qualitätsniveaus auf. Einige Bilder aus der Anfangsphase des Programms wurden mit einfachen DSLR-Kameras aufgenommen und mit älterer Software gestackt und bearbeitet. Hier wurde im Rahmen der letzten Jahre gute Fortschritte erzielt. Daher sind nachträgliche Neubearbeitungen von Bildmaterial beziehungsweise sogar Neuerstellungen von einzelnen Bildmotiven sinnvoll. Die Bilddatenbank wird hiermit sukzessive aktualisiert und qualitativ verbessert.

Quellen/References

  • Die Messier-Objekte als Liste auf SEDS: http://www.messier.seds.org/m/mindex.html
  • The Messier Album, Sky Publishing Corporation, 1978, John H.Mallas, Evered Kreimer
  • Atlas der Messier-Objekte, Oculum-Verlag Erlangen,  Ronald Stoyan