Sonnenbeobachtung in zwei Sichtbereichen

Unsere Sonne ist derzeit wieder sehr aktiv. Das große Sonnenteleskop der Sternwarte Huchenfeld zeigt heute gleich vier Gruppen kleinerer Fleckenansammlungen. Diese finden wir jeweils weit ober- und unterhalb des Sonnenäquators. Sie sind damit untrüglich Erscheinungen des neuen 11-Jahres-Fleckenzyklus, der 2020 begonnen hat.
Das kleinere H-alpha-Sonnenteleskop zeigt die Details im tiefroten Licht der reinen Wasserstofflinie. Bei langer Belichtungszeit treten seitlich die Gasausbrüche – Protuberanzen genannt – in Erscheinung, deren langsames Werden und Vergehen über Stunden beobachtet werden kann. Viel kürzer belichtete H-alpha-Bilder der Sonne zeigen auf ihrer Oberfläche die hellen Fackelgebiete, die die Sonnenfleckengruppe (im normalen Licht fast unsichtbar) begleiten.
Es gibt also eine Menge spannender Entwicklungen auf unseren Tagesgestirn zu sehen – aber nur mit geeignetem Spezialteleskop, deren starke Filter das Sonnenlicht 10.000fach abschwächen. Mit dem bloßen Auge oder gar ungeschützt mit einem kleinen Fernglas oder Teleskop darf man hingegen die Sonne niemals beobachten – eine sofortige Schädigung des Auges wäre die Folge.