Schwache Supernova SN2024sef in NGC 6295

Die Galaxie NGC 6295 ist eine mit 14,9 mag Größenklassen noch recht helle Galaxie im nördlichen Sternbild Drache. Wir sehen die Galaxie ziemlich genau von der Kante her, daher teilt ein bei Spiralgalaxien üblicherweise in der Äquatorebene liegendes Staubband auch hier das Erscheinungsbild. Der Nebel ist mit 419 Millionen Lichtjahren schon sehr weit von unserer Milchstraße entfernt und erscheint uns daher nur unter 55 Bogensekunden scheinbarem Durchmesser. Auf die tatsächliche Entfernung umgerechnet, entspricht dies einem wirklichen Durchmesser von etwa 110.000 Lichtjahren, NGC 6295 ist also unserer Milchstraße (106.000 Lichtjahre) durchaus ähnlich.

Am 14. August wurde in dieser Galaxie von Dr. Ismael Perez-Fournon (Instituto de Astrofísica de Canarias, Observatorio del Teide, Beobachtungsgruppe SGLV) eine sehr schwache Supernova dicht am Rand der hellen Zentralregion entdeckt. Erste Messungen ergaben für die Supernova Helligkeiten von 19,4 bis 19,8 mag Helligkeitsklassen. Die Beobachtungen wurden mit einem Spiegelteleskop der Halb-Meter-Klasse gemacht. Eine grobe Spektroskopie lässt vermuten, dass die Supernova vom Typ Ia ist – also ein weißer Zwergstern explodierte.

Um das am 28. August nur noch rund 20 mag schwache Objekt abzubilden, wurde die kleine Galaxie eine Stunde lang mit der Faint-Objekt-Kamera des großen ACF-Teleskops belichtet. Das Bild zeigt zudem eine ganze Reihe schwacher Feldgalaxien:

  • (1) NVSS J170318+602157 (Radio Galaxy), 18.98 mag (g)
  • (2) 2MASX J17031029+6022470, Galaxy, 18,28 mag (g)
  • (3a) nicht katalogisiert
  • (3b) J255.80624+60.39435 Galaxy, 21,19 mag (g)
  • (4) J255.70287+60.37005 Galaxy, 19,08 mag (g)
  • (5) nicht katalogisiert
  • (6) J255.90437+60.32792 — Galaxy (21,74 mag)

Besonders interessant war jedoch eine ebenfalls im Katalog nicht erwähnte Nebelfläche um einen benachbarten Stern, die zudem durch ein gebogenes Band zweigeteilt scheint.

Hierbei könnte es sich um eine weit hinter dem Stern stehende, ebenfalls in Kantenlage befindliche Galaxie handeln oder aber der Nebel ist mit dem Stern assoziiert, etwa ein entstehender Planetarischer Nebel oder die Strukturen um einen sehr jungen Stern. Recherchen in weiteren Katalogen zeigten dann jedoch, dass es sich wohl um die Galaxie PGC4016440 handelt. Solche Objekte, die sehr na an einem (überstrahlenden) Stern stehen, werden oft nicht von allen – zumeist automatisch arbeitenden- Detektionssystemen erkannt.